Viola Relle & Raphael Weilguni, RR
8. Februar 2017
Art Cologne 2017
27. April 2017

Tristan Wilczek

April 24th - June 2nd 2017
Opening: April 23th 2017, 6-8 pm

Tristan Wilczek

24. April – 02. Juni 2017

Markus Lüttgen freut sich, zur Art Cologne 2017 die erste Einzelausstellung von Tristan Wilczek (geb. 1989) anzukündigen.

In Wilczeks Arbeiten zeigt sich die Auseinandersetzung mit Malerei stets als eine Überlegung, die sich mit der Idee des Bildes selbst beschäftigt. Farbe, Form und Schrift durchdringen sich dabei und bilden immer neue Kompositionen und Areale, die in ihrer Reduktion zwischen konkreter Bezeichnung und Abstraktion changieren. Die Bilder bieten sich dabei als Zustände von Informationen an, in denen sich das Wahrgenommene nur entlang eines verstandesbedingten Schemas eröffnet.

Grundlage dieser malerische Prämisse ist für Wilzcek die Ersetzung beabsichtigter Form- und Farbelemente durch deren reine schriftliche Umschreibung. Abkürzungen, Wörter und Nummern umfassen hier das Potential einer Schichtung referentieller Bezüge, deren verschiedenen Konnotationen sich im Stile von Diagrammen verselbstständigen.

Wissend um ihren linguistischen Status als zeichenartiges Relikt, bleiben die sprachlichen Experimente innerhalb der gezeigten großformatigen Arbeiten in ihrer Erinnerung an die Möglichkeiten der konkreten Poesie dabei jedoch scheinbar endemisch. Die Sets bildimmanenter Begriffe scheinen nur innerhalb ihres selbst errichteten Systems anwendbar und entweichen einer bestimmenden Zuweisung durch den Betrachter. Ähnlich der Auslotung malerischer Möglichkeiten, sondieren auch sie die Bereiche einer Versprachlichung, deren multiple Bezeichnungen sich stets aufs neue entleeren und verschließen. Gleich den sprachlichen Kürzeln und Versatzstücken, zeichnen sich auch die Bildräume in Wilczeks Werken durch eine Fragilität aus, die sich stetig in Veränderung befindet. Leicht und schwebend stehen die angewandten Mittel wie Buntstifte, Airbrush oder Graphit dick aufgetragenen Flächen von Ölfarbe entgegen, deren beiderseitiger Kontrast nicht nur die malerische Opposition in ein Gleichgewicht von Physis und Psyche überführt, sondern ebenso den Flächen ihre konkrete Bedeutung entzieht. Im Grundgedanken von Addition und Subtraktion, rotieren Wilczeks Bilder um die Einspeisung und Wegnamen von Bedeutung. Das Verständnis dieses Prozesses stellt uns auf die Probe und lässt gleichsam die Festlegung zu, dass alles was Teil eines Erkenntnisprozesses ist, nur informationsabhängig ersehen werden kann. Für Wilczek wird Sehen zu einem Machtbegriff, an den sich die Suche nach einem Raum für die in ihm erzeugten malerischen Systeme und ihre Schichtung koppelt. In ihm gibt es nichts fixes, keine Bedeutung ist allgemeingültig. Auch seine Werke zeigen sich als Spiegel einer Wahrnehmung, in der jeder Gegenstand nur mit Worten berührt werden kann.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache zu Tristan Wilczeks Werken mit einem Interview des Künstlers von Philipp Fernandes do Brito.




Tristan Wilczek

April 24th – June 2nd 2017

Markus Lüttgen is delighted to announce the first solo show of Tristan Wilczek (b. 1989) for Art Cologne.

Tristan Wilczek's works examine the process of painting as a reflection centered on the idea of painting. Colour, form and inscription pervade each other while constantly creating new compositions of reduced space that change between abstraction and representation. Wilczek's paintings present themselves as certain moments of information that reveal their subject matters only within the limits of a scheme conceived by a system conceived by the mind.

For Wilczek, this pictorial assumption is based on a process of substitution of form and colour through their linguistic transcription. Abbreviations, words and numbers inherit the potential of layered references that become independent within the forms of diagrams.

Aware of their linguistic status as visual relict, the large formats remain endemic while referencing the grammatical levels of meaning within concrete poetry. The immanent sets of definitions and terms seem only to apply within the solidity of Wilczek's pictorial cosmos and refuse any direct definition of our perception. Similar to this constant sounding of the pictorial composition, the paintings visualize a constant investigation of the realms of verbalization that shifts between opacity and transparency.

Like the abbreviations and linguistic relicts, the pictorial spaces in Wilczek's works are characterized by a fragility that is subject to constant change. Light and floating areas of coloured pencil, airbrush or graphite are contrasting thick stains of oil paint and transfer the pictorial opposition not only into a balance of physique and psyche, but elude any two-dimensional references. Based on addition and subtraction, Wilczek's paintings circle between injection and deduction of meaning. His work challenges us and points to the fact that everything that is part of the cognitive process is only comprehensible based on the level of accessible information. For Wilczek, seeing becomes a concept of power that is linked to a constant search for both, the created pictorial systems and their multiple layerings. Within this space nothing seems to be fixed or claiming universal validity. His works reveal themselves as mirrors of perceptions that can only touch the portrayed object with words.

A catalogue is published on the occasion of the exhibition in German and English including an interview with the artist by Philipp Fernandes do Brito.

 

Tristan Wilczek

24. April – 02. Juni 2017

Markus Lüttgen freut sich, zur Art Cologne 2017 die erste Einzelausstellung von Tristan Wilczek (geb. 1989) anzukündigen.

In Wilczeks Arbeiten zeigt sich die Auseinandersetzung mit Malerei stets als eine Überlegung, die sich mit der Idee des Bildes selbst beschäftigt. Farbe, Form und Schrift durchdringen sich dabei und bilden immer neue Kompositionen und Areale, die in ihrer Reduktion zwischen konkreter Bezeichnung und Abstraktion changieren. Die Bilder bieten sich dabei als Zustände von Informationen an, in denen sich das Wahrgenommene nur entlang eines verstandesbedingten Schemas eröffnet.

Grundlage dieser malerische Prämisse ist für Wilzcek die Ersetzung beabsichtigter Form- und Farbelemente durch deren reine schriftliche Umschreibung. Abkürzungen, Wörter und Nummern umfassen hier das Potential einer Schichtung referentieller Bezüge, deren verschiedenen Konnotationen sich im Stile von Diagrammen verselbstständigen.

Wissend um ihren linguistischen Status als zeichenartiges Relikt, bleiben die sprachlichen Experimente innerhalb der gezeigten großformatigen Arbeiten in ihrer Erinnerung an die Möglichkeiten der konkreten Poesie dabei jedoch scheinbar endemisch. Die Sets bildimmanenter Begriffe scheinen nur innerhalb ihres selbst errichteten Systems anwendbar und entweichen einer bestimmenden Zuweisung durch den Betrachter. Ähnlich der Auslotung malerischer Möglichkeiten, sondieren auch sie die Bereiche einer Versprachlichung, deren multiple Bezeichnungen sich stets aufs neue entleeren und verschließen. Gleich den sprachlichen Kürzeln und Versatzstücken, zeichnen sich auch die Bildräume in Wilczeks Werken durch eine Fragilität aus, die sich stetig in Veränderung befindet. Leicht und schwebend stehen die angewandten Mittel wie Buntstifte, Airbrush oder Graphit dick aufgetragenen Flächen von Ölfarbe entgegen, deren beiderseitiger Kontrast nicht nur die malerische Opposition in ein Gleichgewicht von Physis und Psyche überführt, sondern ebenso den Flächen ihre konkrete Bedeutung entzieht. Im Grundgedanken von Addition und Subtraktion, rotieren Wilczeks Bilder um die Einspeisung und Wegnamen von Bedeutung. Das Verständnis dieses Prozesses stellt uns auf die Probe und lässt gleichsam die Festlegung zu, dass alles was Teil eines Erkenntnisprozesses ist, nur informationsabhängig ersehen werden kann. Für Wilczek wird Sehen zu einem Machtbegriff, an den sich die Suche nach einem Raum für die in ihm erzeugten malerischen Systeme und ihre Schichtung koppelt. In ihm gibt es nichts fixes, keine Bedeutung ist allgemeingültig. Auch seine Werke zeigen sich als Spiegel einer Wahrnehmung, in der jeder Gegenstand nur mit Worten berührt werden kann.

Anlässlich der Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher und englischer Sprache zu Tristan Wilczeks Werken mit einem Interview des Künstlers von Philipp Fernandes do Brito.




Tristan Wilczek

April 24th – June 2nd 2017

Markus Lüttgen is delighted to announce the first solo show of Tristan Wilczek (b. 1989) for Art Cologne.

Tristan Wilczek's works examine the process of painting as a reflection centered on the idea of painting. Colour, form and inscription pervade each other while constantly creating new compositions of reduced space that change between abstraction and representation. Wilczek's paintings present themselves as certain moments of information that reveal their subject matters only within the limits of a scheme conceived by a system conceived by the mind.

For Wilczek, this pictorial assumption is based on a process of substitution of form and colour through their linguistic transcription. Abbreviations, words and numbers inherit the potential of layered references that become independent within the forms of diagrams.

Aware of their linguistic status as visual relict, the large formats remain endemic while referencing the grammatical levels of meaning within concrete poetry. The immanent sets of definitions and terms seem only to apply within the solidity of Wilczek's pictorial cosmos and refuse any direct definition of our perception. Similar to this constant sounding of the pictorial composition, the paintings visualize a constant investigation of the realms of verbalization that shifts between opacity and transparency.

Like the abbreviations and linguistic relicts, the pictorial spaces in Wilczek's works are characterized by a fragility that is subject to constant change. Light and floating areas of coloured pencil, airbrush or graphite are contrasting thick stains of oil paint and transfer the pictorial opposition not only into a balance of physique and psyche, but elude any two-dimensional references. Based on addition and subtraction, Wilczek's paintings circle between injection and deduction of meaning. His work challenges us and points to the fact that everything that is part of the cognitive process is only comprehensible based on the level of accessible information. For Wilczek, seeing becomes a concept of power that is linked to a constant search for both, the created pictorial systems and their multiple layerings. Within this space nothing seems to be fixed or claiming universal validity. His works reveal themselves as mirrors of perceptions that can only touch the portrayed object with words.

A catalogue is published on the occasion of the exhibition in German and English including an interview with the artist by Philipp Fernandes do Brito.